Das war am Samstagabend ein Kampf auf Biegen und Brechen. Die beiden Mannschaften schenkten sich nichts, legten los wie die Feuerwehr und sorgten über sechzig Minuten für einen Abend mit Spannung pur. Die Tore fielen beidseitig in schnellem Wechsel bis 4:4. Bis dahin hatten bei uns Spielertrainer Sebastian Hoffmann mit dem Eröffnungstor, nach ihm Marcel Liebetrau mit einem frühen 7m-Wurf, dann Jens Staub als Vollender eines sehr schönen Zusammenspiels und beim 4:4 wieder Sebastian die vier Eingangstore geworfen. Das etwa zehn Minuten lang völlige Gleichgewicht wurde aufgelöst durch ein weiteres Tor von Jens, 5:4. Das bisher strenge Gleichmaß war von diesem Augenblick an beendet, der harte Kampf noch lange nicht.
Wir verteidigten die knappe Führung mit einer guten Abwehrleistung, geschlossen und beweglich gleichzeitig. Im Tor stand Thore Quarz, der an diesem Tag, seinem Geburtstag, die Verantwortung im Tor alleine wahrnehmen musste. Sein guter Kompagnon Yannick Teichmann musste sich das Spiel wegen seiner Knieverletzung von der Bank aus ansehen. Alle guten Wünsche, Yannick, auch von hier aus!
Zu unserer Freude gelang es Thore mit Bravour, die gar nicht schlechten Illtaler Würfe abzuwehren, ob sie aus dem engen Angriffskampf oder als freie Paradewürfe auf ihn zukamen, ob oben oder tief unten, ob rechts oder links, ob mit Händen oder Füßen, Thore war in jeder Situation zur Stelle. Hier im Marpinger Tor fand eine erste Vorentscheidung statt. Bis zur Halbzeit sahen wir mehrere gelungene Formationen in unserem Angriff. Ich nenne als Beispiele, die ich mir in der Eile notiert habe, wie Jonas Birtel von Etienne Reis zum 6:4 angespielt wurde, Sebastian beim 9:5 die Illtaler Abwehr durchbrach, wie Jannis Laub ein schönes Zusammenspiel mit einem Überraschungstor beendete, 11:7, oder noch ein letztes Beispiel, wie Christian Nick, gut angespielt in der zweiten Reihe, zum Halbzeitergebnis ausholte, 13:9.
Die zweite Hälfte war schwieriger und sehr wechselhaft. Zunächst fing sie gut an. Jonas Hubertus warf schon 30 Sekunden nach dem Wiederanpfiff das 14:9 und eineinhalb Minuten später das 15:9. Den Vorsprung konnten wir brauchen und die weitere Erhöhung bis 19:11 erst recht. Denn ab ca. vierzigsten Minute kamen die Illtaler heran. Binnen zehn Minuten stiegen sie in direkter Folge von 19:11 auf bis zu 19:16. Unser ganzer Erfolg von vorher geriet in Gefahr. Eine Auszeit verschaffte uns eine Atempause. Was dann noch kam, ist in wenigen Sätzen nicht zu beschreiben. Daher nur einige Stichworte: Es gab Platzverweise hier und dort, laufende Unterbrechungen, Unter- und Überzahlen beidseitig. Das Spiel wurde härter, aber ohne dass man – meinem Eindruck nach – persönlich unfreundlich zueinander wurde und vor allem ohne Böswilligkeiten.
Die Nerven erhielten keine Gelegenheit, sich vor dem Spielende zu beruhigen. Nachdem wir uns noch einmal sieben Tore Abstand verschafft hatten (24:17) und das Spiel nun doch entschieden schien, verkürzten die Illtaler tatsächlich noch in einem letzten Aufbäumen auf drei, 25:22. Eine Drehung des Spiels vor dem Abschluss war für die Nachbarn aber nicht mehr drin, als Christian unser Plus auf 26:22 erhöhte. Die Entscheidung war gefallen. Zwei noch in der letzten Minute folgende Illtal-Tore waren nur noch Makulatur. Endstand 26:24 für Marpingen.
Unsere Tore: Sebastian Hofmann 6, Etienne Reis 5 (4), Christian Nick 4, Marchel Liebetrau 3 (1), Jens Staub, Jonas Birtel, Jonas Hubertus und Jannis Laub je 2.