Dem Spiel gegen den Zweitplatzierten fieberte unsere Mannschaft seit Wochen entgegen. Es wurde als ein besonders wichtiger Test für die weitere Führung erwartet. Und bei Quierschied war es wohl genauso. Sie hatten während der ganzen laufenden Saison ja nur ein einziges Spiel verloren, und zwar in der Hinrunde gegen uns, den knappen Spitzenreiter. Während sich die Halle füllte (was für eine großartige Kulisse für diese Showdown-Begegnung!), konnte man die Spannung bereits überdeutlich spüren und beobachten. Das Vortraining der beiden Teams war noch intensiver als sonst: Das war ein Strecken und Recken und ein Dehnen und Biegen, wie es im Buche steht. Der Körper wurde ein letztes Mal auf Hochform getrimmt.

Ein guter Anfang und ein langer Kampf um die Führung

Marpingens erster Angriff, 1:0 durch Spielertrainer Sebastian Hoffman, 2:0 durch Christian Nicks 7m-Tor, 3:0 durch Jens Staubs ersten Treffer! Ab der vierten Minute dann die ersten Gegentreffer, die uns aber nicht aus der Fassung brachten, denn beim 6:3 durch Daniel Dörr und 7:4 durch Steven Marx hatten wir wieder den Drei-Tore-Vorsprung vom Anfang. Bis zur Halbzeit dann ein heftiges Hin und Her, wobei der Gegner immer wieder gegen diese Differenz anrannte und sie auch mehrfach bis auf einen Zähler verkürzen konnte. So auch kurz vor der Pause, als wir uns nach einem erneuten Dreiervorsprung (13:10) binnen kürzestem Verlauf – rund zwei Minuten – mit nur noch einem Guthaben-Tor begnügen mussten, jetzt also 13:12. Mit diesem knappen Zwischenergebnis ging es in die Pause.

Die kritischste Phase und dann der Durchbruch

Es wurde noch knapper! Nur eine halbe Minute nach dem Wiederanpfiff stand das Spiel unentschieden 13:13. Alles offen! Jetzt kühlen Kopf bewahren und alle Kraft zusammennehmen! Das war nicht so leicht, wie es hier sich hier vielleicht liest. Denn es folgte im Minutenwechsel ein 14:14, ein 15:15 und ein 16:16. Und dabei waren seit dem neuen Anpfiff noch keine fünf Minuten vergangen. Es war nicht zum Aushalten, es musste eine Entscheidung her. Sebastian machte das 17:16 und Jens Staub sofort danach das 18:16. Und als Sebastian mit seiner unerschöpflichen Kondition und seiner raffinierten Spielweise in der vierzigsten Minute 20:17 warf, waren wir – siehe oben – wieder bei dem schon in der ersten Hälfte obligaten Vorsprung. Damit war der Bann gebrochen. Diesmal endgültig! Zwar war auch der weitere Weg zunächst alles andere als leicht. Quierschied versuchte alles, um wieder aufzuholen. Aber wir hatten eine „Rückversicherung“! Unsere Rückversicherung stand im Tor, sie hatte einen Namen: Yannick Teichmann. Yannick, der schon in Halbzeit eins viel Beifall erhalten hatte, steigerte sich zunehmend und zusehends, zerstörte gegnerische Paraden, rettete Mal um Mal die mittlerweile ausgebauten Vorsprünge und hatte einen wesentlichen Anteil an der Wende. Mit Yannick zusammen steigerte sich die gesamte Abwehr durch ihre hohe Beweglichkeit und ihr entschlossenes Handeln. Die tapfere Quierschieder Gegenwehr, keinesfalls von Pappe, konnte trotz allen Bemühens den Lauf der Dinge nicht mehr stoppen. Denn vorne funktionierte auch unser Angriff. Ich nenne nur einige Beispiele: Jens unhaltbares 25:19-Tor oder Daniel Dörrs 27:20 zeigten überdeutlich die eingeschlagene Richtung, und mehrere weitere Spieler, die erst in der zweiten Hälfte eingestiegen waren, machten ihre Sache sehr gut. Erfreulich, weil das Publikum sie noch nicht so gut kennt wie die älteren Matadoren! Auch hier als Beispiele Jannis Laub mit seinen plötzlichen Überraschungswürfen oder Daniel Birtel mit seinem Alleingang nach vorne und kurz später dem Abschlusstreffer in diesem famosen Spiel. Endstand 32:25!

Es wären noch etliche gute Leistungen hervorzuheben. Aber ein Bericht muss auch ein Ende haben. Der ganzen Mannschaft herzlichen Glückwunsch zu dieser Spitzenleistung im Spitzenspiel! Und herzlichen Dank unseren Zuschauern für die zahlreiche Teilnahme, das Mitgehen mit der Mannschaft und den überwältigenden Beifall, der schon Minuten vor dem Abpfiff einsetzte und kein Ende nehmen wollte!

Unsere Tore: Sebastian Hoffmann 10, Jens Staub und Daniel Dörr je 5, Steven Marx und Jannis Laub je 3, Jonas Birtel 2, Marcel Liebetrau, Christian Nick, Yannick Rech und Jonas Hubertus je 1.

Alois Ames