Samstag, 15.01.2023 – Zunächst schien alles zu laufen, wie wir es seit Monaten gewohnt sind. Wir stehen an der Tabellenspitze, und man darf von der Mannschaft mit jetzt 19:1 Punkten einiges erwarten. So stimmte denn auch die Richtung, als Eric Grünemeier sofort mit drei Treffern davonzog, 3:0. Wir führten weiter in kurzer Folge zwischen einem und drei Toren, wobei Jens Staub und Sebastian Hoffmann, wenn es sich nur noch um einen Treffer handelte, wieder auf zwei oder drei erhöhten. Alles noch ganz normal, knappe Differenzen sind in einer frühen Spielphase meist die Regel.

Für uns aber beunruhigend, dass es zur Halbzeit hin nur noch 10:10 stand und wenig später 10:11, ein Muster, das sich wiederholte, von 11:11 zu 11:12. Erst nach 12:12 verwandelte sich der ungute Schlagabtausch zunächst in ein 13:12, ehe nach einem nochmaligen Rückfall (13:13) Julian Lösch mit 14:13 die endgültige Führung herstellte, die in den letzten Minuten bis zur Halbzeit auf 16:13 erweitert wurde. Wenn ihr euch vorstellt, liebe Leserinnen und Leser, dass dieses wilde Hin und Her vom 10:10 bis zum 16:13 sich innerhalb von nur sechs Minuten abspielte (sechs Tore für uns und drei für den Gegner), dann könnt ihr euch vorstellen, wie nervend das gewesen ist.

Abwehrprobleme

Das Hickhack war vor allem ein Abwehrproblem. Gerade die Abwehr, die uns vor fünf Wochen in Zweibrücken so sehr ausgezeichnet hat, wurde uns diesmal beinahe zum Verhängnis. („Verhängnis“? Na ja, das Wort ist wohl etwas übertrieben. Denn eigenartiger Weise glaubte ich auch während der sechs Minuten nicht so recht, dass wir verlieren könnten. Von einigen anderen Zuschauern habe ich dasselbe gehört.) Jedenfalls war das letzte Wort noch längst nicht gesprochen. Das bestätigte die zweite Halbzeit, in der schon bald klar wurde, wohin die weitere Richtung ging. Es lief jetzt so gut wie alles auf einen Marpinger Sieg zu.

Die zweite Hälfte – und etwas zum Staunen

Das restliche Spiel kann ich mit Rücksicht auf die Länge des Berichts nicht so ausführlich schildern. Doch immerhin noch das Folgende! Der Gegner schien geschwächt, kam nicht mehr gut mit, musste noch neunzehn Marpinger Tore einstecken, kam selber noch auf zwölf. Wir sahen ein ganz normales Zusammenspiel unseres Teams, zahlreiche gute Abgaben und Annahmen, ein perfektes Zusammenspiel zum Beispiel zwischen Eric und Sebastian.

Und das Allererfreulichste in meinen Augen? Es betrifft einen unserer Jüngsten, Julian Lösch. Der warf nach seiner Wiedereinwechslung – er war schon in Halbzeit eins positiv aufgefallen – zunächst drei Tore in direkter Folge, vom 28:18 auf 30:18. Das war am Anfang der letzten Viertelstunde. Dem nicht genug, folgten wenige Minuten später zwei weitere Lösch-Tore im Doppelpack, 31:20 und 32:20. Und ja, den letzten Marpinger Treffer zum 35:24 erzielte er auch noch. Da konnte ich nur noch staunen, ich wohl nicht allein. Weiter so!

Unsere Marpinger Tore laut der HVS-Liste: Eric Grünemeier 12, Julian Lösch 8, Jens Staub 5, Sebastian Hoffmann 4, Jonas Hubertus 3, Till Egler und Daniel Hubertus je 1, Jan-Erik Dörrenbächer 1 (1)

Zusätzlicher Hinweis und ein herzlicher Wunsch

Der Wiebelskircher Spieler mit der Nummer 7, Finn Haderstorfer, ist gegen Ende des Spiels ganz unglücklich gestürzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Wir hoffen, dass er nicht schwer verletzt ist und senden ihm herzliche Genesungswüsche!

Alois Ames